3. Album von Phil Siemers
Der Hamburger Musiker Phil Siemers hat mit "Was wenn doch" sein drittes Album veröffentlicht.
Angefangen hat die Leidenschaft für Musik bei Phil Siemers, der ganz bodenständig im Hamburger Stadtteil Billstedt aufwuchs, schon sehr früh.
Genau genommen schon lange, bevor es ihm selbst überhaupt bewusst war, indem er, zum Leidwesen einiger Menschen, ständig auf Schul- und Esstischen herum trommelte.
Doch so richtig ging es erst los, als ihm sein Musiklehrer in der fünften Klasse erste Blues-Riffs auf der Gitarre zeigte.
„Ich war immer vorne mit dabei, wenn es was auszuprobieren gab und hatte ordentlich Sendungsbewusstsein.“
Es folgen Gesangs- und Gitarrenunterricht und erste Auftritt im Vorprogramm seines Lehrers. Mit 15 Jahren begann Phil Siemers dann erste eigene Songs zu schreiben und spielte regelmäßig auf Konzerten, die von der Musikschule organisiert wurden.
„Das waren richtige Clubshows mit Tickets und Einlass – die Zeit hat mich geprägt und vorangebracht, aber da war eben auch schon ein gewisser Ernst dabei.“
Mit Mitte 20 fliegt ihm dann der erste Plattenvertrag zu, doch ein Hauch von Leichtigkeit bleibt dabei auf der Strecke. So entstanden ein Album mit Label und eines im Alleingang.
Phil Siemers ist nun an einem Punkt seiner musikalischen Laufbahn angekommen, wo er sich von Kreativität und Erfahrung tragen lässt und sich treu bleiben kann.
„Wir haben Was wenn doch ziemlich oldschool aufgenommen – weil wir daran glauben, dass man mit tollen, sensiblen Musiker*innen im Studio den einen ganz besonderen Take einfangen kann. Das ist dann wie nach Hause kommen. Deshalb haben wir die Songs live eingespielt und zusammen wach geküsst. Später kommen hier und da Overdubs dazu, aber alles ohne Autotune und KI. Für mich muss es nicht lupenrein sein – es muss sich richtig anfühlen. Dazu passt, dass das Album in 12 Tagen via Crowdfunding finanziert wurde. Es ist ein Geschenk, wenn Musik so unmittelbar entsteht und vor Release durch kaum eine externe Instanz muss.“
So singt er im Titeltrack voller Hoffnung: "... was wenn doch - was, wenn es gut geht? Ich brauch nur 'ne Chance, auch wenn sie nicht gut steht...".
Im nachdenklichen "Mila & Juri" singt er über Krieg, Zukunftsträume und "... einer anderen Welt, die nicht nur verspricht, sondern auch hält...", das ganze aus der Sicht von Kindern. Er erzählt von einem traumatischen Erlebnis in einem Park, welches dafür gesorgt hat, dass er den Ort jahrelang gemieden hat ("Hundert Meter") und einem notwendigen "Timeout", das ihn erkennen ließ, "... there is no place like home...".
„Ich weiß, was ich will: nicht zu viel und nicht zu wenig – ausgeschlafene Songs. Und ich bin kein Freund von ‚Gesangsakrobatik‘ – Spannung und Präsenz finde ich wichtiger. Für mich ist singen Kommunikation – wenn man jemandem etwas erzählt, schreit man sein Gegenüber ja auch nicht an.“
Im Duett "Bring mich nach Hause" mit » Louka Sängerin Lisa Marie Neumann beleuchtet Phi Siemers das Thema Anziehungskraft sowohl aus der weiblichen, als auch aus der männlichen Perspektive.
"... ich kenn dich in und du mich auswendig
doch das Gefühl hier grad ist neu für mich
liegt es vielleicht am Mond oder nur am Wein
oh, ich würd' grad gern allein mit dir sein..."
„Lisa singt einfach fantastisch und ich schätze sie als Songwriterin sehr – und letztes Jahr haben wir dann zusammen den Song geschrieben.“
Der Song "So da wie du" handelt ebenfalls von Anziehungskraft, die im Gegensatz zu "Bring mich nach Hause" aber einseitig ist. In "Schon heute" geht es um eine Generation, der es schwer fällt, Gefühle auszudrücken und geliebten Menschen zu sagen, was sie einem bedeuten, solange sie noch da sind.
"... was werden wir uns fragen
wenn wir eines Tages spüren, dass es zu Ende geht
können wir uns dann endlich sagen
was wir uns bedeuten...."
Im Liebeslied "Alles was ich brauch" singt Phil Siemers über Geborgenheit und Vertrauen, während er in "Hey Buddha" ganz lässig von einem entspannten Tag erzählt, an dem er einfach mal nichts tut.
„Ich versuche in den neuen Songs ohne große Umwege auf den Punkt zu bringen, was ich sagen will und ich mag Songs, die man lieber zweimal hören will, als am Ende schon den Anfang vergessen zu haben.“
Das Album "Was wenn doch" hüllt einen in warme, ehrliche Musik mit jeder Menge Soul und Gefühl.
„Ich weiß nicht, ob eine Platte konkret etwas verändern kann, aber für mich beginnt mit Was wenn doch definitiv ein neues Kapitel. Ich wünsche mir natürlich, dass wir das neue Album vor möglichst vielen Leuten live spielen dürfen und dass die Menschen sich auf die Songs einlassen und vielleicht Kraft und Hoffnung daraus ziehen.“
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Im November geht Phil Siemers auf "Was wenn doch"-Tour und spielt am 15. im Hamburger Mojo.
15.11.2025 | Mojo | Einlass: 19 Uhr | VVK: 40,10 € inkl. Geb.
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