Fräulein Frey hat etwas gewagt

Die Wahlhamburgerin Fräulein Frey beschäftigt sich auf ihrem neuen Album "Ein Wagnis" mit der Frage, was Menschen motiviert ihre Komfortzone zu verlassen und ihr Leben zu ändern.

Sie will herausfinden, warum viele Menschen eher in einem unglücklichen Leben verharren, anstatt selbst etwas dafür zu tun, um glücklicher zu werden.

»Während der Arbeit an den Texten zu meinem Album bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass Leute entweder aus Abenteuerlust aufbrechen oder aus Verzweiflung heraus, wenn sich ihr Leben festgefahren hat«, erläutert Fräulein Frey. Allen Mutigen gemein sei jedoch der Abschied von sicher geglaubten Gewissheiten. »Nach einer Phase des Zweifelns und Ausprobierens kommt bei vielen irgendwann dieser Kippmoment. Wie eine Eingebung. Und ab da setzt eine besondere Dynamik ein. Eine Art tiefes Vertrauen, dass sich die eigene Vision umsetzen lässt, auch wenn Hürden auftauchen.« Fräulein Frey nennt das: »ein Gefühl von Stimmigkeit«.

Steffi Böhnke aka Fräulein Frey selbst ging vor einigen Jahren ein Wagnis ein, als sie ihren Vollzeit-Job kündigte, in dem sie unglücklich war, um als Musikerin Erfüllung zu finden.

»Die Musik musste echt lange an meine Tür klopfen, bis ich sie endlich ernsthaft rein ließ. Als Älteste von drei Geschwistern wuchs ich auf einem kleinen Hof an der Mecklenburger Ostsee auf. Was da zählte, war Pragmatismus. Kunst war außerhalb dieses Lebenswelt-Radars. Doch die Musik hat mich gefunden und ich entdeckte mich in ihr. Sie ist die bestmögliche Art mich auszudrücken und somit eine Form der Befre(y)iung.

So richtig mutig in meine richtige Richtung habe ich mich erst mit Mitte 30 bewegt, als ich meinen Vollzeit-Job kündigte, meine Ersparnisse nahm und als Fräulein Frey den Weg in die professionelle Musikwelt wagte. Es warteten Höhen und Tiefen auf mich. Ich habe gelernt, dass Hinfallen dazugehört, man darf nur nicht vergessen, wieder aufzustehen. Die Katastrophe liegt nicht im Scheitern, sondern darin, es nicht versucht zu haben.«

"... wer nicht wagt, der nicht gewinnt
was wär ein Wagnis ohne Gegenwind
Freiheit ist mein Luxus, die gönn ich mir
meine Lebenszeit ist mein Wertpapier
ungewiss, doch der Kurs steigt und steigt..."

 

Auf dem Album "Ein Wagnis" findet man 7 Songs mit einer Mischung aus SingerSongwriter-Folk und Pop, sowie eine Akustik-Version vom Titeltrack.

Fräulein Frey musiziert inzwischen am liebsten mit ihrem Bruder und Gitarristen Henning Böhnke

„Mit Henning zu spielen, fühlt sich an wie Nachhausekommen.‟ sagt Steffi Böhnke.

So schrieb er auch an einigen der Songs vom aktuellen Album mit. Produziert wurde "Ein Wagnis" im renommierten Hamburger Clouds Hill Studio
Finanziert hat Fräulein Frey die Produktion mit Hilfe ihrer Fans über ein Crowdfunding. Die gewann sie unter anderem zu Beginn der Pandemie, als sie 50 Abende lang Konzerte auf ihrem Balkon gab.

Um Antworten auf ihre oben genannten Fragen zu bekommen, sprach Fräulein Frey mit Menschen, die bereits ein Wagnis eingegangen sind. Über neun von ihnen schrieb sie "Wagnis-Porträts", die durch Fotografien von Miriam Kilter ergänzt werden. Diese "Wagnis-Porträts" kann man demnächst im Altonaer Museum zusammen mit einem Konzert von Fräulein Frey erleben und künftig plant Fräulein Frey sogenannte "Wagnis-Abende" für alle Sinne.

Ein "Wagnis-Porträt" erzählt zum Beispiel von einer Frau, die sich mit zweifelhaften Jobs durchgeschlagen hat, bis sie ihre Bestimmung fand. Diese Geschichte findet sich im Lied "Stadt im Sturm" wieder.

Der Song "Apfelbaumgarten", der ursprünglich 2020 erschien (→ "Apfelbaumgarten") und von Heimatgefühlen handelt, wurde auf dem neuen Album remastered.
Außerdem singt Fräulein Frey von dem Gefühl, alte Freund:innen wieder zu treffen, die inzwischen zwar ein ganz anderes Leben führen, doch trotzdem ist die freundschaftliche und vertraute Verbindung noch da ("Da bist du ja wieder"). Auch in "Superhelden" geht es um Freundschaft, denn Fräulein Frey stellt fest: "...Alle meine Freunde sind Superhelden...".
Es geht aber auch um den Beginn des verliebt seins und das Gefühl die Person gefunden zu haben, bei der man sich zuhause fühlt ("Du hast mich getroffen").

In ihrer ersten Single vom Album geht es darum, sich von einer schweren Last zu befreien. → "Steine"

 

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Das Release-Konzert zu "Ein Wagnis" findet im Cascadas statt und eine Woche später die Ausstellung im Altonaer Museum.

 

17.06.2022 | Cascadas | Einlass: 19 Uhr | Beginn: 20 Uhr | VVK: 19,90 € zzgl. Geb.

22.06.2022 | Altonaer Museum (VHS) Ausstellung “Ein Wagnis kommt selten allein“ | 19 Uhr

 

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